Page 102 - MKK Kulturpreisträger 25 Jahre Katalog
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1998102Faxe Müller beschließt 1984 als Autodidakt weiterzumachen und ein Self-made-Skulpturist zu werden. Zunächst arbeitet er naturalistisch, unter seinen Händen entsteht eine Büste von Mahatma Ghandi, die er an verschiedenen Orten präsentiert. Es folgen ab 1989 ganzfigurige große Holzplastiken, deren Formen er nach und nach reduziert und abstra- hiert, bis sie zu Keilkörpern werden. Ab 1992 entstehen von Wind bewegte Skulpturen, nach 1993 kommen Stahlskulpturen hinzu,die nach dem Meilerbrand-Projekt während des Spessart-Kongresses 1995 auch mit Ton kombiniert werden.Seine Arbeiten in Holz und Stahl sind 1995 im Kurpark von Bad Orb aufgestellt, sind 1998 im Histo- rischen Rathaus von Marköbel zu sehen und faszinieren die Besucher der Kulturwoche 1999 im Schloss- park von Langenselbold.Astrid Ludwig schreibt darüber in einer Zeitungsbesprechung: „Müller spielt mit dem Material, erzeugt durch Drehungen und konkave Wölbungen der Keile Licht und Schattenwirkungen, die das Objekt interessant machen. Er nutzt die Weichheit der Hölzer und kontrastiert sie mit scharfen Kanten. Dabei ent- stehen nicht nur massive Skulpturen, sondern durchaus auch filigran wir- kende Kunstwerke (...) Geometrischer als seine Holzarbeiten sind die Stahl- objekte von Müller. Auch hier greifter die Keilform auf, erzielt jedoch ganzandere Wirkungen (...) Das weiche Braun des Holzes wird zu kaltem Grau, während die kühl glänzende Oberfläche des Stahls mit der Zeit von einem warmen rostroten Farbton gemildert wird.“Faxe Müller lebt seit 1997 wieder in Burgjoß in seinem Geburts- und Elternhaus. Er hat sich dort ein Atelier eingerichtet, das von Zeitzu Zeit zur traditionellen Schreiner- Werkstatt wird: denn trotz künst- lerischer Anerkennung kommt Faxe Müller ohne einen Nebenberuf nicht aus.Seine Ausstellungsliste wird indes immer länger. Er ist ein gefragter Künstler, der bei allenregionalen und überregionalen Ausstellungen vertreten ist. Dazu zählen 2000 eine Ausstellungim Hof des Brüder-Grimm-Hauses Steinau, das Projekt K U N S T -R A S E N , die Installationen „Lager- stätte II+III“ mit Strohballen, Hanauer Kunst im Museum Hanau und 2001 der Skulpturengarten Meiningen und das Projekt „Götter- lärm“ im Rahmen des Kultursom- mers Main-Kinzig-Fulda in Gersfeld.25 JAHRE KULTURPREIS DES MAIN-KINZIG-KREISES