Hans Prasch
Hans Praschs künstlerisches Werk ist in der Kurstadt Bad Orb allgegenwärtig. Für den Solplatz schuf er 1987 zum 150jährigen Bestehen des Heilbades den "Jubiläumsbrunnen". Am Untertor ist die Sagengestalt vom Mundharmonikaspieler Peter Orb platziert und im Burghof ziert das Sälzerdenkmal den Eingang zum Heimatmuseum.
In Gelnhausen löste der von ihm geschaffene "Schubbkärrnscherbrunnen" öffentliche Diskussionen über die Kunstförderung der Stadtverwaltung aus. Auch in der Barbarossa-Stadt führt der Standort der Plastik ins Heimatmuseum.
Diese Korrelation ist offensichtlich nicht zufällig, denn, so lobte Orbs Bürgermeister Wolfgang Storck, aus den Arbeiten von Prasch spreche die Liebe zu seiner Heimat und zur Region.
Hans Prasch wurde 1925 in Bad Orb geboren und machte zunächst eine Schreinerlehre. Anschließend besuchte er die Fachschule für Holz- und Elfenbeinschnitzerei in Erbach im Odenwald. Von früher Kindheit mit dem Werkstoff Holz vertraut, vervollkommnete er hier sein Können. Arbeitsdienst und Militärdienst unterbrachen seine Laufbahn. Schwer verwundet überstand er den Krieg und setzte seine Ausbildung nach 1945 an der Werkkunstschule in Offenbach fort. 1947 begegnete er dem Maler und Lehrer Magnus Manz und begann ab 1948 als freischaffender Bildhauer zu arbeiten.
Seine Vorliebe galt der Holzplastik, aber er verwendete auch Bronze, Blei und Kunststein. In der Laudatio zur Kulturpreisverleihung wurde sein Stil wie folgt charakterisiert:
"Unbeeinflusst von modischen Strömungen bevorzugt Hans Prasch gegenständliche Motive, reduziert seine menschlichen Plastiken und Reliefs auf das Wesentliche und befasst sich überwiegend mit dem Menschen in seiner konkreten Situation (…) Die Grundstimmung seiner Plastiken ist der Natur des Künstlers entsprechend eher ernst, besinnlich, mit feiner Ironie und Signalen menschlicher Schwächen."
Arbeiten von Hans Prasch wurden in Ausstellungen in Bad Orb, Gelnhausen und Frankfurt gezeigt. Er war Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler , des Künstlerbundes Simplicius und der Orber Sezession.
Knapp sechs Monate nach seiner Ernennung zum Bad Orber Ehrenbürger erlag Hans Prasch 1999 einer seltenen Lungenkrankheit.