Ivonne Veciana (geb. Weber)
Ihre künstlerische Laufbahn beginnt mit dem Besuch der Jugendkunstschule Hanau. Wie viele andere, hat sie als Kind gerne gemalt, doch den richtigen "Kick" bekommt sie, als sie 1996 14-jährig den ersten Kurs mit dem Titel "Freies Atelier für Jugendliche" besucht. Motiv und Thema sind hier frei wählbar und die Techniken die ausprobiert werden können, vielfältig. Die Klasse wird von Joachim Mennicken geleitet, der jedem individuelle Hilfestellung gibt. Ivonne beginnt mit Zeichenübungen, fängt aber bald an, in Öl zu arbeiten, zunächst in realistischer Manier. "Ich malte oft das Meer. Die Farbe "Blau" überwog so meist in meinen Bildern." Sie arbeitet in Öl- und Lasurtechnik. Ivonne Weber besucht den Kurs, der später unter "Malfactory" firmiert, über mehrere Jahre. Sie experimentiert mit Acryl, Aquarell, Tusche, Ölkreide, Pastell und Kohle. Sie kehrt zur Ölfarbe zurück, fängt an in Spachteltechnik zu arbeiten, montiert Gipsbinden und Draht auf die Leinwände und entwickelt Collagen. Die Arbeiten werden abstrakter.
2001 und 2004 gewinnt sie die Begabtenförderung der Jugendkunstschule Hanau, ein Preis zur Förderung junger Talente. Um an der Ausscheidung teil nehmen zu können, müssen der Jury acht Bilder vorgelegt werden. Eine Herausforderung an Talent und Fleiß. Der ehemalige Kulturdezernent Klaus Remer bescheinigt ihr "hohes technisches und kreatives Talent, das sie in ihren Arbeiten beeindruckend umsetzt." Ivonne Weber sagt dazu, sehr bescheiden: " Ich denke, dass ich die nötige Ausdauer dabei hatte und mit meinen Bildern gezeigt habe, dass ich etwas kann und dass ich noch lernen will." 2002 erwirbt sie die Allgemeine Hochschulreife, meistert erfolgreich die Eignungsprüfung und immatrikuliert sich an der Johann Wolfgang Goethe Universität zum Studium der Kunstpädagogik. 2004 wechselt sie zum Magisterstudiengang. Den Wechsel kommentiert sie : "In der Zukunft möchte ich gerne zum einen weiterhin selbst Kunst schaffen und damit auch Geld verdienen und zum anderen Menschen Kunst vermitteln. Als Lehrer in Schulen tut man dies nur zu geringem Teil.
Meist hat man weniger Zeit für Eigenes und in der Schule ist man in den wenigen Kunstunterrichtsstunden die Schüler bekommen, an den Lehrplan gebunden. Es bleibt wenig Zeit, um mehrere Techniken zu erlernen, meist fehlen auch die nötigen Materialien und finanziellen Mittel hierzu. Man ist als Lehrerin in der Schule doch viel mehr als Pädagoge tätig, als das man Kunst vermittelt. Um mich mehr auf die Kunst konzentrieren zu können, habe ich den Studiengang gewechselt. Ich denke, die Arbeit mit Erwachsenen, Kindern, Jugendlichen, die sich freiwillig dazu entschließen künstlerisch tätig zu werden und deshalb auch bereit sind, sich intensiver damit zu beschäftigen, (wie zum Beispiel in Kursen der Volkshochschule oder der Jugendkunstschule) liegt mir mehr, als die Arbeit in der Schule."
Ihre Kunst zeigt sie seit 1996 regelmäßig in Ausstellungen der Jugendkunstschule, neuerdings auch als Mitglied der Künstlervereinigung "Pupille" in deren Gemeinschaftsausstellungen. Einzelausstellungen hatte sie 2005 im "Cafe Art" in Gelnhausen, sowie 2005-2006 in der "Kirche am Campus" der Frankfurter Universität. Diese Bilderschau trägt den Titel "Siebentagewerk - Siebenjahrewerk" und umfasst 15 Werke in Öl- und Acrylfarbe, die in einem Zeitraum von sieben Jahren entstanden sind. Die Gemälde sind teils realistisch, teils abstrakt. Sie erklärt dazu: "In der Bibel wird die Welt in sieben Tagen geschaffen. Ich ordnete die Bilder in der Ausstellung so an, dass sie in etwa von ihrem Motiv und Thema die Reihenfolge der Schöpfungsgeschichte haben. Einige Werke entstanden auch im Hinblick auf die Ausstellung. Die Aussage meiner Werke ist jedoch an sich nicht religiös. Ich male viel mehr das, was mich bewegt, zum Beispiel Orte und Landschaften die ich schön finde, wie das Meer oder den Wald...."
Momentan arbeitet sie ausschließlich an den Themen "Entstehung von Leben", "ungeborenes Leben" und "Schwangerschaft". Die Problematik hat sie schon länger interessiert, hat aber an Aktualität gewonnen, seit sie selbst schwanger ist. Als Vorlagen dienen ihr unter anderem Ultraschallaufnahmen. "Daraus entstehen Bilder in unterschiedlichen Farben, wie sie meinem Gefühl entsprechen. Die Bilder zeigen das, was mich beschäftigt...und doch lassen sie dem Betrachter genug Raum für eigene Gedanken und Interpretationen."
Zur Kulturpreisverleihung hat sie ein Bild präsentiert, das einen Eisprung darstellt. Welch ein wunderbares Omen!