1988 ptic

1988 • Musik

Nenad Ptic

Zagreb 1963



Nenad Ptic

Als die Kulturpreisjury 1988 Nenad Ptic den Förderpreis zuerkennt, ehrt sie zum zweiten Mal einen Protagonisten der modernen Musikszene; die ersten Repräsentanten der Pop-Kultur sind 1986 die Mitglieder der Hoochie-Coochie-Bluesband gewesen.

Auch Nenad Ptic ist zunächst ein Anhänger des Blues, besonders angezogen fühlt er sich von dem amerikanischen Gitarristen Leo Kottke, der Ende der 1960er Jahre eine ganze Generation junger Gitarristen mit seinem eigenwilligen Stil prägt. Kottkes Einflüsse sind noch lange in Ptics Musik zu spüren. Doch nicht nur aus dem weiten Bereich der Blues-Musik schöpft der junge Musiker seine Inspirationen.

Während seiner Ausbildung am Dr. Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt beschäftigt er sich mit der klassischen Gitarrenliteratur. Weniger hörbar sind Anklänge an die serbische Folklore, eine Musikrichtung, die ihm seine Großeltern nahe bringen. Deren Einflüsse bleiben eher atmosphärisch, beispielsweise wenn Melancholie und Euphorie in seinen Texten und Kompositionen poesievoll alternieren.

Ptic, 1963 in Zagreb geboren, übersiedelt mit seiner Familie Anfang der 1970er Jahre nach Deutschland. Er besucht in Hanau die Otto-Hahn-Schule und schließt seine Schulzeit an der Ludwig-Geissler-Schule mit dem Abitur ab.

Mit 14 Jahren beginnt er Gitarre zu spielen, nach seinen Unterrichtsjahren am Konservatorium studiert er Musikpädagogik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt.

Mit dem Nachwuchsschriftsteller Peter Henning, dem Kultur-Förderpreisträger von 1984, entwickelt er die Veranstaltungsreihe "Gitarre und Lyrik" und organisiert die Kleinkunstfestivals "Kulturspektakel" im Schloss Philippsruhe. In der Hanauer Musikszene ist Nenad Ptic zunächst als Solomusiker aktiv.

1987 baut er eine Gruppe, die unter dem Namen "Treibhaus" im Main-Kinzig-Kreis bekannt wird. Bis 2000 ist er als Profimusiker aktiv, spielt in verschiedenen Bands, macht Straßenmusik und hat viele Soloauftritte.