Page 72 - MKK Kulturpreisträger 25 Jahre Katalog
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199272Ihr Hauptthema ist das Gefäß, das allerdings nicht zwangsläufig zum täglichen Gebrauch bestimmt ist, sondern einen ideellen Wert haben kann als „Raum für wichtige Dinge“.Ihre Vorbilder sind nach wie vor archäologische Fundstücke: „Sie sind ein Fundus, aus dem ich Zeichen und Symbole schöpfe,“ sagt sie und ergänzt: „Seit einiger Zeit verwende ich neben Ton auch andere Materia- lien wie Holz, Metall, Glas, Fund- stücke. Es ist mir wichtig, die Dinge in eine Beziehung zueinander zu bringen – dabei gehe ich auch manch- mal „unkeramische“ Wege.“Die Galeristin Evelyn Müller vom Kleinkunstkreis Märzwind in Wächtersbach attestiert Sabine Barth eine „bestechende Sicherheit im Umgang mit den Elementen Erde und Feuer.“Im Frühjahr 1993 hat Sabine Barth ihre Werkstatt von Wächters- bach nach Sinntal-Schwarzenfels verlegt, wo sie sich mit ihrer Familie ein Fachwerkhaus gekauft hat.Arbeiten von ihr sind seit 1987 in vielen Ausstellungen zu sehen gewesen, unter anderem in Zell, Augsburg, Frankfurt und Hamburg. Außerdem hat sie Raku-Vorfüh- rungen im Werkhof Bissendorf bei Hannover und auf dem Museums- uferfest in Frankfurt gegeben sowie steinzeitliche Fertigungs- und Brenntechniken im Museum Stein- heim demonstriert. 1996 ist sie mit ihrer Werkstatt nach Ahlersbach in das Hofgut der Kippenbergs (Wiener Masken- und Musiktheater) umgezogen.In ihren neuen Arbeiten wendet sie sich Barock und Rokoko zu und zitiert auf Schalen, Vasen und Kerzenleuchtern die prunkvolle Ornamentik der beiden Epochen, appliziert Blattgold und experi- mentiert mit Stuckaturen. Sie ist regelmäßig auf den Frankfurter Messen „Ambiente“ und „Tendence“ vertreten.25 JAHRE KULTURPREIS DES MAIN-KINZIG-KREISES


































































































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