Page 63 - MKK Kulturpreisträger 25 Jahre Katalog
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Krystian SkoczowskiHanau 1968Krystian Skoczowski hat im Alter von zehn Jahren begonnen auf der Violine zu spielen, aber erst im 15. Lebensjahr angefangen, Unter- richt in Klavier- und Orgelspiel zu nehmen, zunächst bei KMD Gerhard Holzner. Bereits vier Jahre später übernimmt er 1986 eine halbe Orga- nistenstelle in Neuberg-Rüdigheim und wird noch während seiner Schul- zeit an der Hanauer Otto-Hahn- Schule Leiter des dortigen Kirchen- chores. „Nebenbei“ legt der junge Neuberger die Prüfungen zum ehrenamtlichen Kirchenmusiker ab und beginnt 1988 eine Ausbildung am Dr. Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt.1989 – als Tonsetzer noch weitgehend Autodidakt –, leitet er in Fulda die Uraufführung seines zwischen Oktober 1988 und Juni 1989 entstandenen Cello-Konzertes. Brigitta von Lehn urteilt darüber in der Fuldaer Zeitung: „Durch die Ver- quickung traditioneller Ausdrucksfor- men und neuer Ideen kann dieses Werk zweifellos als „Neue Musik“ bezeichnet werden. (...) Ein beeindruckendes Werk in jeder Hinsicht – ungewohnte Instru- mentierung, abrupte Wechsel zwischen melodischen Passagen und wuchtigen Orgeleinbrüchen, Schlagzeugakzente, rhythmischeEffekteundwohlklingende Dissonanzen(!), von Solist und Orches- ter technisch exzellent und mit viel Ein- fühlungsvermögen ausgeführt, sorgten für ein ungewöhnliches Klangerlebnis.“In seiner Heimat- (und Kirchen-) gemeinde debütiert Skoczowski mit1990der Vertonung des 130. Psalmes „Aus tiefer Not schrei ich zu Dir“, sowie mit „Improvisationen zur Passion“, dort initiiert er außerdem eine Kon- zertreihe mit Kompositionen des Barock und der Wiener Klassik, zu denen er gleichaltrige Kolleginnen und Kollegen „aus allen Himmels- richtungen“ zum Musizieren einlädt und die in der Region großen An- klang finden.Er studiert 1990 – 1995 in Frei- burg Kirchenmusik und Orgel bei Professor Zsigmund Szathmary. Seine Freiburger Professoren sehen in ihm einen hoffnungsvollen jun- gen Mann und begabten Spieler.Auf seine Organisten- und Chor- leitertätigkeit in Neuberg-Rüdigheim folgen weitere Verpflichtungen: 1989 – 1993 Kirchenmusiker an der Pfarrkirche St. Elisabeth in Hanau, 1994 – 1998 am Breisacher Münster und seit Juli 1998 in gleicher Funk- tion an der DominikanerkircheSt. Paulus in Berlin.Krystian Skoczowski ist außerdem Initiator und musikalischer Leiter verschiedener Konzertreihen wie:„Hanauer Forum für Neue Orgel- musik“,„BreisacherMünsterkonzerte“, „Europäische Miniaturen“ und „Kon- zerte für UNICEF“, „Polnische Orgel- musik“ und „Forum Neue Musik“.Als Konzertorganist gastiert er im In- und Ausland, 1997 spielt er an der Rinckenbach-Orgel im Elsasseine CD mit weihnachtlicher Orgel- musik der Romantik ein. Besondere Interessen gelten der polnischen Musik aller Epochen, Transkriptionen und der Neuen Musik. Darüber hin- aus leitet er seit 1991 Seminare über den Gregorianischen Gesang. Er komponiert weiterhin Orgel- und Kammermusik und bearbeitet Werke anderer Besetzung für die Orgel.Vielseitigkeit beweist er auch mit Aktivitäten in anderen Bereichen:So beschäftigt er sich einerseits mit Denkmalschutz und hat unter ande- rem eine Arbeit über die Rüdigheimer Orgel verfasst, andererseits reüssiert er seit 1990 als Kabarettist. Gemein- sam mit Hartmut Schneider hat er als „Duo TamerLan“ literarisch-musi- kalischeProgrammeerarbeitetund aufgeführt.Er ist festangestellt als Kirchen- musiker an der Dominikanerkirche St. Paulus in Berlin, wohnt in Fürstenwalde und konzertiert, unter- richtet, komponiert und arrangiert.6325 JAHRE KULTURPREIS DES MAIN-KINZIG-KREISES