Page 40 - MKK Kulturpreisträger 25 Jahre Katalog
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1985Hans PraschBad Orb 1925 – 1999SCHUB- KÄRRNSCHERB RUNNEN 1990 Bronze„Unbeeinflusst von modischen Strömungen bevorzugt Hans Prasch gegenständliche Motive, reduziert seine menschlichen Plastiken und Reliefs auf das Wesentliche und befasst sich überwiegend mit dem Menschen in seiner konkreten Situation (...) Die Grundstimmung seiner Plastiken ist der Natur des Künstlers entsprechend eher ernst, besinnlich, mit feiner Ironie und Signalen menschlicher Schwächen.“Arbeiten von Hans Prasch wurden in Ausstellungen in Bad Orb, Geln- hausen und Frankfurt gezeigt. Er war Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler , des Künstler- bundes Simplicius und der Orber Sezession.Knapp sechs Monate nach seiner Ernennung zum Bad Orber Ehren- bürger erlag Hans Prasch 1999 einer seltenen Lungenkrankheit.40Hans Praschs künstlerisches Werk ist in der Kurstadt Bad Orb all- gegenwärtig. Für den Solplatz schuf er 1987 zum 150jährigen Bestehen des Heilbades den „Jubiläums- brunnen“. Am Untertor ist die Sagengestalt vom Mundharmonika- spieler Peter Orb platziert und im Burghof ziert das Sälzerdenkmal den Eingang zum Heimatmuseum.In Gelnhausen löste der von ihm geschaffene „Schubbkärrnscher- brunnen“ öffentliche Diskussionen über die Kunstförderung der Stadt- verwaltung aus. Auch in der Bar- barossa-Stadt führt der Standort der Plastik ins Heimatmuseum.Diese Korrelation ist offensicht- lich nicht zufällig, denn, so lobte Orbs Bürgermeister Wolfgang Storck, aus den Arbeiten von Prasch spreche die Liebe zu seiner Heimat und zur Region.Hans Prasch wurde 1925 in Bad Orb geboren und machte zunächst eine Schreinerlehre. Anschließend besuchte er die Fachschule für Holz- und Elfenbeinschnitzerei in Erbach im Odenwald. Von früher Kindheit mit dem Werkstoff Holz vertraut, vervollkommnete er hier sein Können. Arbeitsdienst und Militärdienst unterbrachen seine Laufbahn. Schwer verwundet über- stand er den Krieg und setzte seine Ausbildung nach 1945 an der Werk- kunstschule in Offenbach fort. 1947 begegnete er dem Maler und Lehrer Magnus Manz und begann ab 1948 als freischaffender Bildhauer zu arbeiten.Seine Vorliebe galt der Holz- plastik, aber er verwendete auch Bronze, Blei und Kunststein. In der Laudatio zur Kulturpreisver- leihung wurde sein Stil wie folgt charakterisiert:25 JAHRE KULTURPREIS DES MAIN-KINZIG-KREISES