Page 7 - Kulturpreisträger_Künstlerprotraits
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Der Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises –ein erfolgreiches Projekt mit vielen NachahmernIm Dezember 2008 wurde zum 32. Mal der Kulturpreis des Main-Kinzig- Kreises verliehen. Inzwischen ist der Preis, der 1977 zum ersten Mal zu gleichen Teilen an den Hanauer Maler Alexander Harder-Khasan sowie an den Gelnhäuser Heimatforscher Adolf Seibig vergeben wurde, zu einer festen Größe im gesellschaftlichen und kulturellen Leben des Main-Kinzig-Kreises gewor- den. Darüber hinaus hat er aber durch- aus auch eine nicht unerhebliche Beach- tung über unsere Kreisgrenzen hinweg gefunden.Der Kulturpreis, den ich 1976 als Kreistagsabgeordneter angeregt hatte und der schließlich im Kreistag mehr- heitlich beschlossen wurde, war damals in seiner Form einmalig in Hessen. Im gleichen Jahr hatte der Main-Kinzig- Kreis eine hauptamtliche Heimatstelle geschaffen, die die vielfältigen Aktivitä- ten der in den letzten Jahrzehnten in vielen Kommunen entstandenen Hei- mat- und Geschichtsvereine koordinie- ren und dokumentieren, zugleich aber auch die unterschiedlichen Teile des neu geschaffenen Main-Kinzig-Kreises zu- sammenführen sollte. Es entstand der Gedanke, mit der Verleihung eines attrak- tiven Preises dazu beizutragen, eine eigene Identität des neu entstandenen Kreises zu schaffen, der sich nach der Gebietsreform 1974 aus den vier bislang selbstständigen kommunalen Gebiets- körperschaften – den Kreisen Hanau- Land, Gelnhausen und Schlüchtern so- wie der Stadt Hanau – zusammensetzte. Die Fokussierung auf ein „kulturelles Kreisbewusstsein“ erschien als hilfreich,die Integration der unterschiedlichen Kreisteile voranzutreiben.Der Kulturpreis sollten dabei neue Maßstäbe setzen. Sie fanden ihren Aus- druck in der Satzung mit der klaren Ziel- setzung: „Der Preis wird verliehen für hervorragende Leistungen auf dem Ge- biet der Heimatpflege, der Volkskunde, der Bildenden Kunst, der Musik, der Literatur oder benachbarter künstleri- scher, wissenschaftlicher oder kunst- handwerklicher Bereiche, die einen un- mittelbaren Bezug zum Main-Kinzig- Kreis haben.“Mit der Verleihung des Kulturpreises wurde zunächst das Lebenswerk bedeu- tender Kunstschaffender aus allen Kreis- teilen öffentlich geehrt, deren künstleri- sche oder heimatkundliche Arbeit sich sehr eng auf ihre Region bezog, die aber zugleich mit ihrem Werk bereits Aner- kennung über das Kreisgebiet hinaus ge- funden hatten. Mit dieser ideellen und – sehr bescheidenen – materiellen Aner- kennung bedankte sich der Kreis für ihr vorbildhaftes Wirken.In den folgenden Jahren gelang es der Jury mit ihrer Auswahl der Preisträ- ger eine große Bandbreite des kulturellen Lebens im Main-Kinzig-Kreis widerzu- spiegeln: von der Märchenerzählerin über den Heimatforscher, von dem weltweit anerkannten Puppenspieler über den renommierten Gestalter von Kirchen- fenstern, von lokalen Jazz- und Blues- bands bis zum Nachwuchsliteraten, vom Papiertheater bis zum wissenschaftlich fundierten Lokalhistoriker, vom Klavier-virtuosen bis zur Ballett-Tänzerin, vom anerkannten Dirigenten bis zum erfolg- reichen Gebrauchsgrafiker und von der Archäologin bis zum Konzertmusiker. Damit konnte die kulturelle Vielfalt un- seres Kreises in beeindruckender Weise bei den Preisverleihungen aufgezeigt werden. Schon früh stellte sich für die Jury-Mitglieder heraus, dass es einen gro- ßen Nachholbedarf gab, anerkannten Kunstschaffenden die angemessene Wür- digung zukommen zu lassen, weshalb der Preis mit drei Ausnahmen von Jahr zu Jahr immer geteilt wurde.Sehr bald erkannten umliegende Kommunen und Kreise, dass die Auslo- bung eines eigenen Preises eine sehr wertvolle kulturelle Bereicherung ihres Gemeinwesens sein könnte und über- nahmen die Idee. Es folgten zunächst 1978 der Landkreis Offenbach, später dann die Städte Hofheim, Rodgau, Drei- eich, Bad Soden, Friedberg, Rüsselsheim und Seligenstadt, und noch im Jahr 1988 schlossen sich der Wetterau-Kreis sowie der Landkreis Waldeck-Frankenberg die- ser Initiative an und schufen einen eige- nen Kulturpreis für die gleiche Ziel- gruppe, wie sie der Main-Kinzig-Kreis in seiner Satzung verankert hatte.1980 konnte der in Hanau wohnende Pressesprecher der Landesregierung den damaligen Ministerpräsidenten Holger Börner davon überzeugen, ebenfalls einen Kulturpreis des Landes Hessen zu stiften. Dieser damals mit jährlich bedeutenden 60.000 DM ausgestattete Preis lehnte sich in seinen Bestimmun- gen sehr eng an die Kulturpreis-Satzung7KULTURPREISTRÄGER DES MAIN-KINZIG-KREISES